Edgar
Allan Poe (USA, 1809-1849) prägte trotz seines frühen Todes
massgeblich die Kriminal-, die Phantasy- und letztlich auch die
Horror-Literatur bis in die Moderne nicht nur seines Landes, sondern
weltweit. Um jedoch auch in seinem Heimatland als bedeutend anerkannt
zu werden, bedurfte es des Umwegs über Europa, das ihn weit früher
schon als Meister seines Fachs er- und anerkannt hatte. Früh hatte
er es sich in den USA mit zu vielen Kollegen und Verlagen verdorben,
die immer wieder Opfer seiner bissig-satirischen Angriffe geworden
waren, als daß man ihm dort anfangs eine Chance gab. Zudem galt er
den Amerikanern als zu „sündhaft lebend“ für deren
Moralvorstellungen zu seiner Zeit.
Schon 1927 kam es in Frankreich zur ersten (avantgardistischen) Verfilmung eines Werkes von Poe, „Der Untergang des Hauses Usher“ (unter Drehbuchmitarbeit des späteren Meisterregisseurs Luis Buñuel), doch sollte es letztlich bis in die sechziger Jahre und bis zu dieser Filmreihe dauern, bis seine Werke dauerhaft für den Film entdeckt wurden, und seitdem immer wieder Stoff für Verfilmungen bieten (die leider auch schon öfters als überflüssig bezeichnet werden konnten).
Schon 1927 kam es in Frankreich zur ersten (avantgardistischen) Verfilmung eines Werkes von Poe, „Der Untergang des Hauses Usher“ (unter Drehbuchmitarbeit des späteren Meisterregisseurs Luis Buñuel), doch sollte es letztlich bis in die sechziger Jahre und bis zu dieser Filmreihe dauern, bis seine Werke dauerhaft für den Film entdeckt wurden, und seitdem immer wieder Stoff für Verfilmungen bieten (die leider auch schon öfters als überflüssig bezeichnet werden konnten).
Roger Corman (Jahrgang 1926) dürfte der bekannteste und zugleich
kommerziell erfolg- als auch einflussreichste, von grossen Filmfirmen
unabhängige Filmemacher (Regisseur und Produzent) der Welt sein.
Über 400 günstig produzierte, doch in der Mehrzahl qualitativ
hochwertige, Produktionen finden sich in seiner Vita, darunter
zeitlose Klassiker wie das „Little
Shop Of Horrors“-Original
(1960), das Exploitation-Meisterwerk „Bloody
Mama“
(1970) oder der Tierhorrorknaller „Piranhas“ (Regie: Joe Dante,
1978), und natürlich nicht zu vergessen der Ramones-Kultfilm
„Rock’N
Roll Highschool“
(Regie: Allan Arkush, 1978/79). Aber auch neuere und nicht selten
obskure Trashfilme wie „Sharktopus“
(2010) hat er zu verantworten.
2009 erhielt er den „Ehrenoscar“ der amerikanischen Filmakademie verliehen.
Besonders bekannt und vielbeachtet bleiben bis heute diese sieben Verfilmungen nach Werken von Poe, bei denen Corman sowohl Regie führte als sie auch produzierte.
Sie gelten trotz (oder gerade wegen) ihrer günstigen und schnellen Herstellungsweise auch bei Kritikern als die wohl besten Verfilmungen von Stoffen von Poe und waren und sind hoch geschätzt bei Kennern und Filmliebhabern, wie auch bei Verehrern der Poe’schen Werke (mit Ausnahme wohl des "Raben", der vielen als zu lustig gilt), und das, obwohl oft nur Grundideen der Geschichten übernommen oder mehrere Geschichten für einen Film zusammengefasst wurden.
2009 erhielt er den „Ehrenoscar“ der amerikanischen Filmakademie verliehen.
Besonders bekannt und vielbeachtet bleiben bis heute diese sieben Verfilmungen nach Werken von Poe, bei denen Corman sowohl Regie führte als sie auch produzierte.
Sie gelten trotz (oder gerade wegen) ihrer günstigen und schnellen Herstellungsweise auch bei Kritikern als die wohl besten Verfilmungen von Stoffen von Poe und waren und sind hoch geschätzt bei Kennern und Filmliebhabern, wie auch bei Verehrern der Poe’schen Werke (mit Ausnahme wohl des "Raben", der vielen als zu lustig gilt), und das, obwohl oft nur Grundideen der Geschichten übernommen oder mehrere Geschichten für einen Film zusammengefasst wurden.
Die
Filme konnten selbst bei Kritikern immer wieder Begeisterungsstürme
hervorrufen.
Die düster gehaltenen, von der Gothik geprägten Filme Corman’s fesseln uns und führen uns, trotz der erkennbar „billigen“ Kulissen und ohne, daß es dafür viele und aufwendige Masken benötigt, in die Zwischenwelten des Grauens. Immer wieder werden wir überrascht und erschreckt, zucken zusammen, wenden uns ab, und müssen doch bis zum Ende dabeibleiben.
Die Drehbücher sind gut durchdacht, und stimmig geschrieben, das Timing ist fantastisch, sie treffen Poe und seine Ideen auf den Punkt, selbst wenn sie sich hier und da (oder auch manchmal, und nicht immer, weil es filmtechnisch nötig war) mehr von seinem Werk entfernen und es quasi auch frei gestalten (oder auch: interpretieren).
Die Kameraarbeit ist stets vorzüglich, jede Einstellung ein Ereignis, die Dramaturgie der Farben und die Gestaltung des Gesamtkunstwerks Film ist hier wie in nur wenigen neuzeitlichen Produktionen des Genres und auch überhaupt gelungen. Zudem für die damalige Zeit, und die gegebenen Möglichkeiten, gibt es da wirklich nichts zu beanstanden.
Corman legt Wert darauf, daß Musik präsent ist, stets aber der Situation angepasst und nie zu laut, oder gar aufdringlich, wie so viele Horrorfilmmacher das gerne haben. Es bedarf keines Lauterwerdens und keiner aufsteigenden Tonfolgen, um uns klarzumachen, daß hier etwas passiert, und wann.
Vincent Price, der mit einer Ausnahme die Hauptrollen in den Filmen spielt, und zuvor eher nur in den USA bekannt gewesen war, schaffte damit seinen internationalen Durchbruch, und wurde zugleich zu einem der meist beschäftigten und angesehensten Darsteller, vor allem in Horrorfilmen. Perfekt verkörpert er als zumeist böser Dreh-und Angelpunkt der Geschichten sowohl die mindestens zwielichtigen, zumeist wahnsinnigen und menschenfeindlichen Charaktere (und gewinnt doch Sympathien und auch Mitleid beim Zuschauer), kann aber auch seine komische Seite zeigen. Das schaffte er alles danach in seiner Karriere noch oft, doch (noch) besser kaum. Auch die (oftmals nicht nur im Genre namhaften) weiteren Darsteller treibt Corman hier zu Bestleistungen, Genreikonen wie Barbara Steele und Peter Lorre genauso wie die Charakterköpfe Ray MIlland und Basil Rathbone. Durchweg sind die Filme einfach Feste für die Freunde der „guten, alten“ Schauspielkunst.
Fazit:
Besser hat man Poe auch bis heute nie verfilmt,
das sind und bleiben Klassiker des Genres und des Films.
Die düster gehaltenen, von der Gothik geprägten Filme Corman’s fesseln uns und führen uns, trotz der erkennbar „billigen“ Kulissen und ohne, daß es dafür viele und aufwendige Masken benötigt, in die Zwischenwelten des Grauens. Immer wieder werden wir überrascht und erschreckt, zucken zusammen, wenden uns ab, und müssen doch bis zum Ende dabeibleiben.
Die Drehbücher sind gut durchdacht, und stimmig geschrieben, das Timing ist fantastisch, sie treffen Poe und seine Ideen auf den Punkt, selbst wenn sie sich hier und da (oder auch manchmal, und nicht immer, weil es filmtechnisch nötig war) mehr von seinem Werk entfernen und es quasi auch frei gestalten (oder auch: interpretieren).
Die Kameraarbeit ist stets vorzüglich, jede Einstellung ein Ereignis, die Dramaturgie der Farben und die Gestaltung des Gesamtkunstwerks Film ist hier wie in nur wenigen neuzeitlichen Produktionen des Genres und auch überhaupt gelungen. Zudem für die damalige Zeit, und die gegebenen Möglichkeiten, gibt es da wirklich nichts zu beanstanden.
Corman legt Wert darauf, daß Musik präsent ist, stets aber der Situation angepasst und nie zu laut, oder gar aufdringlich, wie so viele Horrorfilmmacher das gerne haben. Es bedarf keines Lauterwerdens und keiner aufsteigenden Tonfolgen, um uns klarzumachen, daß hier etwas passiert, und wann.
Vincent Price, der mit einer Ausnahme die Hauptrollen in den Filmen spielt, und zuvor eher nur in den USA bekannt gewesen war, schaffte damit seinen internationalen Durchbruch, und wurde zugleich zu einem der meist beschäftigten und angesehensten Darsteller, vor allem in Horrorfilmen. Perfekt verkörpert er als zumeist böser Dreh-und Angelpunkt der Geschichten sowohl die mindestens zwielichtigen, zumeist wahnsinnigen und menschenfeindlichen Charaktere (und gewinnt doch Sympathien und auch Mitleid beim Zuschauer), kann aber auch seine komische Seite zeigen. Das schaffte er alles danach in seiner Karriere noch oft, doch (noch) besser kaum. Auch die (oftmals nicht nur im Genre namhaften) weiteren Darsteller treibt Corman hier zu Bestleistungen, Genreikonen wie Barbara Steele und Peter Lorre genauso wie die Charakterköpfe Ray MIlland und Basil Rathbone. Durchweg sind die Filme einfach Feste für die Freunde der „guten, alten“ Schauspielkunst.
Fazit:
Besser hat man Poe auch bis heute nie verfilmt,
das sind und bleiben Klassiker des Genres und des Films.
Die
Filme:
1961
Das Pendel des Todes
1963
Der Rabe-Duell der Zauberer
1964
Satanas-Das Schloss der blutigen Bestie
1965
Das Grab der Lygeia