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TV-Titel
in D: Der
Untergang des Hauses Usher
Originaltitel:
House
Of Usher
Titel
in GB: The
Fall Of The House Of Usher
USA,
1960 – Originallänge: 79 min. – FSK 16
Basierend
auf der Kurzgeschichte „The Fall Of The House Of Usher“
von Edgar Allan Poe, 1839
von Edgar Allan Poe, 1839
Drehzeit:
13.-28.Januar 1960/Budget: 350.000 US-Dollar (Nicht
Inflationsbereinigt)
Kinopremieren:
USA-
18.Juni 1960; D- 21.September 1961
2005
wurde dieser Film in die US-amerikanische National
Film Registry
aufgenommen, einer Liste von Filmen, die von Fachleuten als besonders
erhaltens- und schützenswert angesehen werden.
Da sieht man schon- hier ist niemand willkommen! |
Roderick
Usher ist seit jeher davon überzeugt, daß ein Fluch seine Familie
seit Generationen heimsucht und alle Angehörigen irgendwann in den
Wahnsinn trieb und weiterhin treiben wird. So hat er sich seinem
kommenden Schicksal ergeben und lebt abgeschieden, nur mit seiner
Schwester Madeline und dem Butler Bristol, im Schloss der Familie,
das er dennoch selbst als „Hort des Bösen“, umgeben vom „Geruch
der Verwesung“, bezeichnet. Als der Verlobte seiner Schwester,
Philip Winthrop, eintrifft, um seine Liebste mit sich zu nehmen
(wobei
im Film nicht schlüssig erklärt wird, warum Madeline, die sich
ansonsten zumeist auch nicht gerade allzu lebenslustig verhält,
überhaupt eine Zeit lang „ausser Hauses“ war und Philip- wie
dieser einmal sagt, mit „lebensfroher“ Laune- kennenlernen
konnte),
will Roderick das auf keinen Fall zulassen. Er will, daß die Ushers
mit ihm und seiner Schwester aussterben.
Um Winthorp zur Abreise zu überreden, erzählt Roderick ihm vom Fluch, und dem Schicksal seiner Familie, warnt ihn eindrücklich vor der Verbindung mit Madeline. Doch Philip will Madeline aus ihrer Umgebung „befreien“ und lässt sich weder von Roderick noch von dem stets bedrohlich wackelndem Schloss davon abbringen. Auch offensichtliche „Anschläge“ auf sein Leben schrecken Philip nicht.
Erst, als Madeline eines Abends nach einem Streit mit ihrem Bruder plötzlich stirbt, muss er aufgeben und will abreisen. Doch sieht er nicht (im Gegensatz zu Roderick, der ihm dies bewusst verschweigt), daß Madeline sich in ihrem Sarg bewegt...
Um Winthorp zur Abreise zu überreden, erzählt Roderick ihm vom Fluch, und dem Schicksal seiner Familie, warnt ihn eindrücklich vor der Verbindung mit Madeline. Doch Philip will Madeline aus ihrer Umgebung „befreien“ und lässt sich weder von Roderick noch von dem stets bedrohlich wackelndem Schloss davon abbringen. Auch offensichtliche „Anschläge“ auf sein Leben schrecken Philip nicht.
Erst, als Madeline eines Abends nach einem Streit mit ihrem Bruder plötzlich stirbt, muss er aufgeben und will abreisen. Doch sieht er nicht (im Gegensatz zu Roderick, der ihm dies bewusst verschweigt), daß Madeline sich in ihrem Sarg bewegt...
Vincent Price gibt es kaum besser als hier! |
Für
die erste seiner schliesslich insgesamt sieben Verfilmungen nach Werken von Edgar Allan Poe wählte Roger Corman eine dessen wohl
bekanntesten Kurzgeschichten, die er gelungen als (doch nie zu)
dialogreiches Kammerspiel (Einziger Handlungsort ist das Schloss der
Ushers; ausser Statisten als Geister in einer Traumsequenz treten nur
vier Darsteller auf) umsetzte. Ungewohnt für Corman, der oft schon
damals eher für Action und zumeist einfache Handlungsflüsse bekannt
war, gelang es ihm, auch, wenn er sich grosse Freiheiten gegenüber
der Handlung der Vorlage nahm (so kommen dort die von Roderick
erzählten, schaurigen „Vorgeschichten“ der Usher'schen Ahnen gar
nicht vor), einen kompakten, eindringlichen und stets atmosphärisch
dichten Grusler ganz im Sinne Poe's und in düsterer Gothicmanier
abzuliefern.
Fast sachlich und zumeist bewusst ruhig (auch im Ton, ganz im Sinne Rodericks, der sehr krachempfindlich ist) erzählt der Film, doch stets erkennbar auf ein unabwendbares und schreckliches Ende hinzulaufend, seine Geschichte und verzichtet lange auf Schockmomente. Für den Grusel reichen anfangs, zudem teils beiläufig-beobachtend bebildert, ein auf Philip hinabstürzender Kronleuchter, ein morsches Gebäude, klappernde Türen, seltsame Geräusche und gequältes Raunen von Stimmen im Dunkeln. Doch der Zuschauer weiss schnell, daß dies ganz sicher nur der Anfang ist.
Fast sachlich und zumeist bewusst ruhig (auch im Ton, ganz im Sinne Rodericks, der sehr krachempfindlich ist) erzählt der Film, doch stets erkennbar auf ein unabwendbares und schreckliches Ende hinzulaufend, seine Geschichte und verzichtet lange auf Schockmomente. Für den Grusel reichen anfangs, zudem teils beiläufig-beobachtend bebildert, ein auf Philip hinabstürzender Kronleuchter, ein morsches Gebäude, klappernde Türen, seltsame Geräusche und gequältes Raunen von Stimmen im Dunkeln. Doch der Zuschauer weiss schnell, daß dies ganz sicher nur der Anfang ist.
Die
Innenkulissen des Schlosses, welches ja schon bessere Tage gesehen
hat, sind gerade wegen ihrer teilweisen „Vergammelung“ und des
vielen Staubes beeindruckend, das Set detailreich aber schlicht,
jedoch keinesfalls mit Studiotouch. Eine besondere Erwähnung
verdienen die überbunt-hässlichen Ahnenfratzen-Gemälde, die extra
für den Film von Burt Shonberg erschaffen wurden.
Auch die Anfangssequenz mit Philip's Ankunft durch Nebel und Morast wirkt, vor allem dank der Hintergrundzeichnungen (vom Hitchcock-Stammmitarbeiter Albert Whitlock) absolut realistisch. Das hat Hammer-Niveau, wo man es eben ebenso verstand, mit relativ wenigen (Geld-)Mitteln eine phantastische, kleine eigene (Film-)Welt zu erschaffen. Corman verzichtet auffällig auf zu viel Dunkelstich und legt Wert auf eine Szenenbeleuchtung, die bis in die Kleinigkeiten nichts übersehen lässt. Zum Glück hat sich die Bildqualität des Films ebenso wie der Ton bis heute gehalten und wurde erhalten.
Unaufdringliche, aber gleichzeitig unheimliche Musik unterstreicht den positiven Gesamteindruck.
Auch die Anfangssequenz mit Philip's Ankunft durch Nebel und Morast wirkt, vor allem dank der Hintergrundzeichnungen (vom Hitchcock-Stammmitarbeiter Albert Whitlock) absolut realistisch. Das hat Hammer-Niveau, wo man es eben ebenso verstand, mit relativ wenigen (Geld-)Mitteln eine phantastische, kleine eigene (Film-)Welt zu erschaffen. Corman verzichtet auffällig auf zu viel Dunkelstich und legt Wert auf eine Szenenbeleuchtung, die bis in die Kleinigkeiten nichts übersehen lässt. Zum Glück hat sich die Bildqualität des Films ebenso wie der Ton bis heute gehalten und wurde erhalten.
Unaufdringliche, aber gleichzeitig unheimliche Musik unterstreicht den positiven Gesamteindruck.
Vincent Price spielt den Roderick nicht nur herausragend, er haucht ihm echtes Leben ein, in
jeder Szene, mit jeder Nuance, ein typischer Bösewicht ist der
nicht. Er ist launisch, unberechenbar, dem absoluten Wahnsinn
(mindestens) nahe, wenn ihm nicht schon verfallen, doch dann spielt
er auch mal sensibel die Laute, Er ist sinnesempfindlich,
schmerzerfüllt, und hadert mit dem, was er für sein Schicksal hält
(und es auch ist). Aber er weckt auch unser Mitleid, tut er doch nur,
was er glaubt, tun zu müssen, mit aller, mit letzter Konsequenz.
Irgendwie will er seine Schwester doch nur beschützen, und irgendwie
will er, daß sie alle sterben, als letzte Usher's aussterben. Das
ist sein
Film.
Mark Damon ist manchesmal zu brav, geradezu bübisch, aber selten dann auch überzeugend um seine Liebe kämpfend; Myrna Fahey ist bei aller Unlogik die der Charakter innehat (siehe Inhaltsangabe) eine glaubwürdig verletzliche Seele, der doch auch er nicht helfen kann; und Ellerbe, als der treue Butler, dessen Schicksal natürlich mit dem der Ushers verbunden ist, ist in seinen wenigen Szenen exzellent.
Mark Damon ist manchesmal zu brav, geradezu bübisch, aber selten dann auch überzeugend um seine Liebe kämpfend; Myrna Fahey ist bei aller Unlogik die der Charakter innehat (siehe Inhaltsangabe) eine glaubwürdig verletzliche Seele, der doch auch er nicht helfen kann; und Ellerbe, als der treue Butler, dessen Schicksal natürlich mit dem der Ushers verbunden ist, ist in seinen wenigen Szenen exzellent.
Von Links: Mark Damon, Vincent Price, Myrna Fahey und Harry Ellerbe. |
Fazit:
Der Film weckt Lust, die Vorlage zu lesen, und welch grösseres Kompliment kann man einem Film machen?! Grossartige Poe-Verfilmung, auch des Stoffes vielleicht beste, die den zuvor eher nur in Amerika bekannten Vincent Price zurecht zum internationalen Star machte.
Auch die deutsche Synchronisation ist rundum gelungen und darf genossen werden.
Der Film weckt Lust, die Vorlage zu lesen, und welch grösseres Kompliment kann man einem Film machen?! Grossartige Poe-Verfilmung, auch des Stoffes vielleicht beste, die den zuvor eher nur in Amerika bekannten Vincent Price zurecht zum internationalen Star machte.
Auch die deutsche Synchronisation ist rundum gelungen und darf genossen werden.
Darsteller:
Vincent Price als Roderick Usher – Deutsch: Curt Ackermann
Myrna Fahey als Madeline Usher, seine Schwester – Deutsch: Eva Ingeborg Scholz
Mark Damon* als Philip Winthrop, ihr Verlobter – Deutsch: Eckart Dux
Harry Ellerbe als Bristol, der Butler der Ushers – Deutsch: Werner Lieven
und im Vor-und Abspann ungenannte Darsteller als Geister (Keine Sprechrollen)
Vincent Price als Roderick Usher – Deutsch: Curt Ackermann
Myrna Fahey als Madeline Usher, seine Schwester – Deutsch: Eva Ingeborg Scholz
Mark Damon* als Philip Winthrop, ihr Verlobter – Deutsch: Eckart Dux
Harry Ellerbe als Bristol, der Butler der Ushers – Deutsch: Werner Lieven
und im Vor-und Abspann ungenannte Darsteller als Geister (Keine Sprechrollen)
*
erhielt
für diese Rolle den „Golden Globe“ 1961 als bester
Nachwuchsdarsteller
Regie: Roger Corman
Drehbuch: Richard Matheson
Kamera: Floyd Crosby
Musik: Les Baxter
Schnitt: Anthony Carras
Ton: Phil Mitchell
Produktionsdesign: Daniel Haller
Szenenbild: Harry Reif
Bilder der Ahnengalerie (gemalt von): Burt Shonberg
Hintergrundbilder (Matte Painting): Albert Whitlock
Spezialeffekte: Pat Dinga
Visuelle Effekte: Ray Mercer, Lawrence W.Butler
Make Up: Fred Phillips
Regieassistenz: Jack Bohrer
Executive Producer: James H.Nicholson
Produktion: Roger Corman, Samuel Z.Arkoff
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