England, 1979
98 min. - FSK 12
Originaltitel: Arabian Adventure
Gedreht in der zweiten Hälfte des Jahres 1978
Kinopremieren: GB- 5.Juli 1979; D- 19.Juli 1979
Kalif Alquazar ist ein mächtiger und wirklich böser, böser (böser!) und ungerechter, tyrannischer Herrscher über Jadur- seine eigene Seele hat er in einen Spiegel verbannt, um auch nur ja keine Gewissensbisse zu bekommen. Für seine uneingeschränkte Macht benötigt er aber noch eine magische Rose, die Prinz Hassan ihm besorgen soll. Als Belohnung winkt Hassan die Hand der wunderhübschen Stieftocher des Kalifen, Zuleira (wir ahnen, daß das nur ein Köder ist, und der Kalif gar nicht daran denkt, Hassan zu belohnen, wenn der seinen Job erledigt hat).
Des Kalifen Vertrauter Khasim folgt Hassan als „Aufpasser“ (obwohl, wie wir als Zuschauer wissen, der Kalif alles beobachten kann, was geschehen wird- Magie halt). Den beiden folgt noch (eher ungefragt) der Bettlerjunge Majeed auf Schritt und Tritt (will auch mal was erleben, der Kleine, der noch zum wahren Helden der Geschichte werden wird).
Sie müssen gefährliche Gegenden durchqueren, erleben so manches Abenteuer, bekommen es mit Zauberei zu tun und müssen immer auf der Hut vor Fallen sein. Und sie treffen seltsame Gestalten, wie einen ziemlich verrückten Dschinn (Flaschengeist).
Trotz
all dem (und nicht unerheblich Dank eines magischen Edelsteins, den
Majeed besitzt, und mit dem er die Fee Vahishta rufen kann, bei der
er drei Wünsche frei hat) gelangen sie in den Besitz der Rose.
Doch anstatt dem Kalifen seinen Willen und noch mehr Macht zu geben, ist es (man möchte sagen, natürlich, denn das Gute muss doch triumphieren) Zeit für eine neue, bessere Zeit, für die Freiheit- zurück in Jadur, mit der Hilfe von Menschen, die sich von der Knechtschaft befreien wollen, kommt es zum Kampf gegen den Kalifen und seine Streitmacht- auch hoch über der Stadt, auf fliegenden Teppichen...
Doch anstatt dem Kalifen seinen Willen und noch mehr Macht zu geben, ist es (man möchte sagen, natürlich, denn das Gute muss doch triumphieren) Zeit für eine neue, bessere Zeit, für die Freiheit- zurück in Jadur, mit der Hilfe von Menschen, die sich von der Knechtschaft befreien wollen, kommt es zum Kampf gegen den Kalifen und seine Streitmacht- auch hoch über der Stadt, auf fliegenden Teppichen...
Nun,
von einem „Krieg
der Sterne auf fliegenden Teppichen“,
wie es die Werbung verspricht, sind wir bei diesem Film schon
noch um einiges entfernt, es bleibt bei der an und für sich
grandiosen Idee von Schwertkämpfen in der Luft bei kleinen (aber gut
getricksten) Scharmützeln Einzelner (wäre also ausbaubar gewesen,
wobei die Guten einmal in letzter Sekunde nur durch von
Sympathisanten geschmissene Kohlköpfe gerettet werden-
Brüller!).
Schwamm drüber- Werbebusiness halt, das der Film eigentlich nicht braucht, weil er so oder so des Ansehens wert ist.
„Im Bann des Kalifen“ ist tempo- und abwechslungsreiches, vor Drehbucheinfällen geradezu sprühendes und durchgehend spannendes (auch überraschendes) Abenteuerkino mit Ironie und Witz als regelmässiger zusätzlicher Beilage zur Entspannung an den richtigen Stellen. Die Handlung in einem fiktiven, und doch vertraut wirkenden Reich Arabiens nimmt sorespekt- und liebevoll Anleihen bei den berühmten „Geschichten aus 1001 Nacht“ und greift immer wieder Motive daraus auf, daß man meinen möge, sie sei tatsächlich ein Teil dieses Märchenkonvoluts, und eben nicht nur sichtbar in Teilen davon.inspiriert.
Schwamm drüber- Werbebusiness halt, das der Film eigentlich nicht braucht, weil er so oder so des Ansehens wert ist.
„Im Bann des Kalifen“ ist tempo- und abwechslungsreiches, vor Drehbucheinfällen geradezu sprühendes und durchgehend spannendes (auch überraschendes) Abenteuerkino mit Ironie und Witz als regelmässiger zusätzlicher Beilage zur Entspannung an den richtigen Stellen. Die Handlung in einem fiktiven, und doch vertraut wirkenden Reich Arabiens nimmt sorespekt- und liebevoll Anleihen bei den berühmten „Geschichten aus 1001 Nacht“ und greift immer wieder Motive daraus auf, daß man meinen möge, sie sei tatsächlich ein Teil dieses Märchenkonvoluts, und eben nicht nur sichtbar in Teilen davon.inspiriert.
Orientalischer Flair und die einzigartige
Atmosphäre, die auch die berühmte Geschichtensammlung auszeichnen,
werden hier (ab der ersten Szene) erfrischend unterhaltsam und im
besten Sinne kompakt in bewegte Bilder und kurzweilige Dialoge
umgesetzt (zwar Klischees über das „Morgenland“ nicht
auslassend, aber dabei nie verletzend oder westlich-überheblich wirkend). Bei
vielen Verfilmungen, die sich ebenfalls in dieses Genre einordnen
lassen, auch bei vielen, die wirklich
auf der Märchensammlung beruhen, ist das nicht gelungen- hier jedoch
gleich in mehrfacher Weise.
Wenn man auch durchaus noch ein bisschen mehr Geld in die Tricktechnik hätte investieren sollen (ab und an mangelt es an der perfekten Täuschung, und einige der Rückprojektionen gerade im Finale enttäuschen), so versöhnen doch sowohl die farbenprächtige und detailverliebte Ausstattung der Sets und Kulissen, die Kostüme, als auch die gern und oft genutzten, Bauten überzeugend ersetzenden, Hintergrundmalereien (der Stadt, mit trubelndem Leben davor, ja quasi darin, und der endlosen staubigen Weite der Wüste) damit.
Wenn man auch durchaus noch ein bisschen mehr Geld in die Tricktechnik hätte investieren sollen (ab und an mangelt es an der perfekten Täuschung, und einige der Rückprojektionen gerade im Finale enttäuschen), so versöhnen doch sowohl die farbenprächtige und detailverliebte Ausstattung der Sets und Kulissen, die Kostüme, als auch die gern und oft genutzten, Bauten überzeugend ersetzenden, Hintergrundmalereien (der Stadt, mit trubelndem Leben davor, ja quasi darin, und der endlosen staubigen Weite der Wüste) damit.
Christopher Lee ist, wie immer dann, wenn „sein“
Bösewicht Facetten zeigen „darf“, schauspielerisch stark. Nicht,
daß wir hier was zu be-mitleiden haben; nicht, daß er eigentlich
doch was Gutes an sich hat- nein, das brauchts nicht. Er ist einfach
in verschiedenen Formen und Taten- böse.
Und das grandios und nachhaltig. Emma Samms (einerseits gut, daß sie
nicht so
oft zu sehen ist, das würde den Film unnötig etwas
verromantisieren, auch, weil nicht ganz
klar wird,
warum sie und der Prinz, die sich nicht kennen, in Liebe zueinander
verfallen; andererseits sehr schade) ist seine liebreizende
Stieftochter (weitere Familienverhältnisse des
Bösen
bleiben unerzählt, macht aber nichts) und muss im Film viel warten
und mit ihrem Schicksal hadern.
Beider gemeinsame Szenen sind ein Genuss*.
Oliver Tobias (Anfang der 1970er der richtig schlecht gespielte „König Arthur“ in der gleichnamigen Fernsehserie) ist anfangs der eher „typische“ und sensible Märchenprinz, erst spät wird er wirklich zum tapferen Kämpfer. Den Weg dahin bekommt er allerdings glaubhaft hin- und das will bei ihm und wenn man sich sein sonstiges Schaffen ansieht, schon was heissen. Somit mag der Film wohl sein beruflicher Höhepunkt (gewesen) sein.
Oliver Tobias (Anfang der 1970er der richtig schlecht gespielte „König Arthur“ in der gleichnamigen Fernsehserie) ist anfangs der eher „typische“ und sensible Märchenprinz, erst spät wird er wirklich zum tapferen Kämpfer. Den Weg dahin bekommt er allerdings glaubhaft hin- und das will bei ihm und wenn man sich sein sonstiges Schaffen ansieht, schon was heissen. Somit mag der Film wohl sein beruflicher Höhepunkt (gewesen) sein.
Hervorragend ist der Film in den
Nebenrollen (inklusive der so genannten Cameos) besetzt, und wimmelt
von abwechslungsreichen Charakteren. Christopher Lee's „Dauerpartner“
Peter Cushing ragt dabei heraus, zudem seine Rolle auch noch eine
wichtige Bedeutung für die Handlung hat.
Als grosse Entdeckung entpuppt(e) sich Puneet Sira, dessen Rolle sicher nicht zufällig an die des kleinen Sabu im Märchenfilmklassiker „Der Dieb von Bagdad“ (1940) erinnert. Als damals Elfjähriger spielt er so unbekümmert drauf los, als hätte er nie was anderes getan, und jenseits eines „Süsser Bengel“-Images wird er zu einem der Dreh- und Angelpunkte des Films (heute ist er nicht nur in Grossbritannien als Regisseur und Produzent bekannt).
Als grosse Entdeckung entpuppt(e) sich Puneet Sira, dessen Rolle sicher nicht zufällig an die des kleinen Sabu im Märchenfilmklassiker „Der Dieb von Bagdad“ (1940) erinnert. Als damals Elfjähriger spielt er so unbekümmert drauf los, als hätte er nie was anderes getan, und jenseits eines „Süsser Bengel“-Images wird er zu einem der Dreh- und Angelpunkte des Films (heute ist er nicht nur in Grossbritannien als Regisseur und Produzent bekannt).
Dazu die kaum auf modern
gemachte orientalische Musik, eine bewegungsbegeisterte Kameraarbeit
von Meister Hume, und ein rasanter Schnitt. Nichts zu meckern, im
Gegenteil.
*
Wie
gut die Zusammenarbeit der beiden Schauspieler (Emma
Samms übrigens in ihrer ersten Filmrolle überhaupt)
hier funktioniert hat, ist (auch) dem Regisseur nicht entgangen, denn
nur zwei Jahre später -in dem abgefahrenen Unterwasserabenteuer
„Goliath-Sensation nach vierzig Jahren“-
besetzte er die beiden erneut als Vater und (diesmal aber leibliche)
Tochter, dort in der Gegenwart und mit zwar besserem, aber auch nicht
komplikationsfreiem „Verhältnis“ zueinander.
Fazit:
Ein Film, geschaffen für die ganze Familie- für gross und klein (allerdings eher nicht für die ganz Kleinen, die FSK geht in Ordnung), und Männlein wie Weiblein. Jeder kommt auf seine Kosten, ohne Langatmigkeit oder überflüssiges Handlungstam-tam.
Die Romanze zwischen Zuleira und Hassan spielt dabei bis zum Finale keine wirkliche Rolle, was Kitschigkeit für das Ende aufhebt, und doch weiss man, daß kommen wird, was kommen muss, denn Märchen enden immer gut. So muss das auch sein.
Und wenn sie nicht gestorben sind…
Ein Film, geschaffen für die ganze Familie- für gross und klein (allerdings eher nicht für die ganz Kleinen, die FSK geht in Ordnung), und Männlein wie Weiblein. Jeder kommt auf seine Kosten, ohne Langatmigkeit oder überflüssiges Handlungstam-tam.
Die Romanze zwischen Zuleira und Hassan spielt dabei bis zum Finale keine wirkliche Rolle, was Kitschigkeit für das Ende aufhebt, und doch weiss man, daß kommen wird, was kommen muss, denn Märchen enden immer gut. So muss das auch sein.
Und wenn sie nicht gestorben sind…
Darsteller:
Christopher Lee als Kalif Alquazar – Deutsch: Hermann Ebeling
Oliver Tobias als Prinz Hassan – Deutsch: Er selbst
Emma Samms als Prinzessin Zuleira – Deutsch: Susanna Bonaséwicz
Milo O’Shea als Khasim – Deutsch: Klaus Miedel
Puneet Sira als Majeed – Deutsch: ?
John Wyman als Bahloul, Führer der Palastwache – Deutsch: Wolfgang Pampel
Shane Rimmer als Abu – Deutsch: Eric Vaessen
Peter Cushing als Wazir Al Wuzara – Deutsch: Helmut Heyne
John Ratzenberger als Achmed – Deutsch: Claus Jurichs
Mickey Rooney als Daad El Shur – Deutsch: Gerd Duwner
Capucine als Vahishta, die gute Fee – Deutsch: Alexandra Lange
Athar (=Art) Malik als Mamhoud – Deutsch: Christian Brückner
Elizabeth Welch als Bettlerin – Deutsch: Tilly Lauenstein
Milton Reid als Dschinn – Deutsch: Helmut Krauss
u.A.
Christopher Lee als Kalif Alquazar – Deutsch: Hermann Ebeling
Oliver Tobias als Prinz Hassan – Deutsch: Er selbst
Emma Samms als Prinzessin Zuleira – Deutsch: Susanna Bonaséwicz
Milo O’Shea als Khasim – Deutsch: Klaus Miedel
Puneet Sira als Majeed – Deutsch: ?
John Wyman als Bahloul, Führer der Palastwache – Deutsch: Wolfgang Pampel
Shane Rimmer als Abu – Deutsch: Eric Vaessen
Peter Cushing als Wazir Al Wuzara – Deutsch: Helmut Heyne
John Ratzenberger als Achmed – Deutsch: Claus Jurichs
Mickey Rooney als Daad El Shur – Deutsch: Gerd Duwner
Capucine als Vahishta, die gute Fee – Deutsch: Alexandra Lange
Athar (=Art) Malik als Mamhoud – Deutsch: Christian Brückner
Elizabeth Welch als Bettlerin – Deutsch: Tilly Lauenstein
Milton Reid als Dschinn – Deutsch: Helmut Krauss
u.A.
Stab:
Regie: Kevin Connor
Drehbuch: Brian Hayles
Kamera: Alan Hume
Musik: Ken Thorne
Schnitt: Barry Peters
Ton: Jim Atkinson
Produktionsdesign: Elliot Scott
Art Direction: Jack Maxsted
Szenenbild: Terry Ackland-Snow
Spezialeffekte (Regie): George Gibbs
Spezialeffekte (Ausführung): Richard Conway, David Harris
Visuelle Effekte: Charles Staffell
Hintergrundmalereien: Cliff Culley
Kostüme: Rosemary Burrows
Make Up: Robin Grantham, Yvonne Coppard
Regieassistenz: Ray Frift
Produktion: John Dark, Kevin Connor
Regie: Kevin Connor
Drehbuch: Brian Hayles
Kamera: Alan Hume
Musik: Ken Thorne
Schnitt: Barry Peters
Ton: Jim Atkinson
Produktionsdesign: Elliot Scott
Art Direction: Jack Maxsted
Szenenbild: Terry Ackland-Snow
Spezialeffekte (Regie): George Gibbs
Spezialeffekte (Ausführung): Richard Conway, David Harris
Visuelle Effekte: Charles Staffell
Hintergrundmalereien: Cliff Culley
Kostüme: Rosemary Burrows
Make Up: Robin Grantham, Yvonne Coppard
Regieassistenz: Ray Frift
Produktion: John Dark, Kevin Connor
Der
Film ist der Abschluss und zugleich teilweise künstlerische, aber
vor allem tricktechnische Höhepunkt (und mit nach damaligem Stand 4
Millionen US-Dollar der teuerste, doch zugleich an den Kinokassen
unerfolgreichste) der insgesamt fünf Phantasyfilme, die 1975-1979 in
amerikanisch-englischer Co-Produktion, zumeist von den gleichen
Produzenten, und gedreht in England, entstanden. Alle wurden sie von
Kevin Connor inszeniert und von John Dark produtiert, zudem gibt es
bei den Darstellern und noch mehr beim Stab zahlreiche
Überschneidungen. Daher werden die Filme -manchmal
und nicht ganz ungerechtfertigt, da die Amerikaner als Coproduzenten
hier nicht mehr mit dabei waren und auch die inzwischen aufgelöste
englische Produktionsfirma Amicus nicht mehr daran beteiligt war, mit
Ausnahme dieses fünften-
als zu einer Reihe zugehörig bezeichnet.
Es sind die grossartigen „Caprona-das vergessene Land“ (1975) und „Der sechste Kontinent“ (1976), die technisch zwar versierte, aber ansonsten überflüssige Fortsetzung „Caprona, 2.Teil“ (1977) und der doch recht arg danebengegangene Atlantis-Monster-Mix „Tauchfahrt des Schreckens“ von 1978.
> Spoiler und Filmplakate
Es sind die grossartigen „Caprona-das vergessene Land“ (1975) und „Der sechste Kontinent“ (1976), die technisch zwar versierte, aber ansonsten überflüssige Fortsetzung „Caprona, 2.Teil“ (1977) und der doch recht arg danebengegangene Atlantis-Monster-Mix „Tauchfahrt des Schreckens“ von 1978.
> Spoiler und Filmplakate