STAR
CRASH-STERNE IM DUELL
USA/Italien, 1979 - 91 min. - FSK 12
Originaltitel USA: Star Crash
Originaltitel Italien: Scontri stellari oltre la terza dimensione
USA/Italien, 1979 - 91 min. - FSK 12
Originaltitel USA: Star Crash
Originaltitel Italien: Scontri stellari oltre la terza dimensione
Drehzeit:
15.Oktober - Dezember 1978 (in Italien und in den Schweizer
Alpen)
Kinopremieren: Italien- 15.Januar 1979; USA- 9.März 1979; D- 21.Dezember 1979
Kinopremieren: Italien- 15.Januar 1979; USA- 9.März 1979; D- 21.Dezember 1979
Natürlich konnte ein Film wie dieser nur aufgrund und im Fahrwasser des damals riesengrossen Science Fiction-(fraglos Überraschungs-)erfolges von „Star Wars“ in die Kinos kommen. Das Genre war davor längere Zeit nicht mehr unbedingt besonders „angesagt“ gewesen, und ein solcher Film hätte ansonsten wohl nur schwerlich seine Geldgeber gefunden, zumal in Europa. Aber dann war es möglich geworden, sogar noch mit finanzieller Unterstützung aus den USA, und auch überwiegend englischsprachiger Hauptrollenbesetzung.
Bei der Vielzahl von SF-Filmen, die in der unmittelbaren Zeit nach dem „Krieg der Sterne“ herauskamen, kann man getrost davon ausgehen, daß jeder etwas „vom Kuchen“ abhaben wollte, überall auf der Welt, doch nur selten gelang es, dabei auch einen aus mehreren Gründen so insgesamt ansehnlichen Film wie diesen hier abzuliefern.
Auch
natürlich muss
der Film sich vorhalten und nachsagen lassen, eine Art
von Plagiat zu sein, wobei sich der deutsche Verleih keine Mühe gab,
da irgendetwas zu verbergen- man achte auf den Werbespruch auf dem
deutschen Plakat. Doch das wird ihm nicht gerecht, denn das, was man
heute als „Mockbuster“ bezeichnet, also ein Film, der sich an den
Erfolg eines anderen anhängt und Motive stiehlt, das ist er
mindestens nicht
nur.
Er ist es sicherlich hinsichtlich des Genres, und einiger Motive (na
ja, das alles gab es auch schon vor
dem Krieg der Sterne- Weltall ist halt Weltall, und Raumschiff eben
Raumschiff, und böse Tyrannen gibt es ja nun einmal nicht nur in
diesem Genre), und er ist es hinsichtlich des (sichtbar) geringe(re)n
Budgets (trotz dem es reichlich zischt, enorm kracht und so einige, meist abgefahren ausschauende Raumschiffe
die Leinwand bevölkern), das sich auch bei den recht einfach
gehaltenen Effekten zeigt. Aber er ist eben auch sympathischer Trash
in Reinkultur, ein B-Movie als Hauptfilm, einer, der so professionell
wie unter den gegebenen Umständen möglich, gemacht wurde, aber nun
einmal nicht ganz so prunken kann wie ein teurer(er).
Bei den hübschen Mädels allerdings, da hat er eindeutig, zahlenmässig und auch sonst, die Nase weit vorn vor "Krieg der Sterne" (wenn auch in der Menge nur dank kurzer Amazonenauftritte).
Der
Film kommt von Herzen, man spürt förmlich, daß der Regisseur
(anerkannter Szenekenner, Dario Argento-Freund und auch
verantwortlich für den SF-/Splattermix „Astaron-die
Brut des Schreckens“
von 1980, für den sozusagen das oben erwähnte gleiche im Bezug auf
„Alien“
zutrifft) wohl endlich seinen Traum vom wenigstens „etwas grossen“
SF-Film verwirklichen konnte, und man spürt auch, daß er vielleicht
ein bisschen zuviel von allem hineingepackt hat- und vielleicht auch
zu viel wollte. Aber der Film hat halt das gewisse „Etwas“ (und
den buntesten Sternenhimmel, den man jemals sah), und wer weiss- aber
die Frage kann man ja nun bei solchen Filmen immer stellen- was hätte
daraus werden können mit mehr Geld (und auch Zeit, denn auch an der
hat es- in manchen Szenen erkennbar- gefehlt, da solche Filme immer
schnell abgedreht werden mussten, damit sie schnell ins Kino
kamen).Bei den hübschen Mädels allerdings, da hat er eindeutig, zahlenmässig und auch sonst, die Nase weit vorn vor "Krieg der Sterne" (wenn auch in der Menge nur dank kurzer Amazonenauftritte).
Und doch spürt man vor allem auch den Spass, den die Beteiligten hatten, und der sich auf den Zuschauer überträgt. Die zumeist flott ablaufende Handlung, die nur sehr selten Langeweile aufkommen lässt, unter-hält bei Laune.
Die berühmt-berüchtigten Weltraumschmuggler Stella Star und Akton (zudem sie begabte Raumpilotin und er ein Navigator, der auch noch übersinnliche Kräfte besitzt) werden von der galaktischen Polizei unter deren Leiter Thor festgenommen, doch hat man anderes mit ihnen vor, als sie zu bestrafen- der Imperator persönlich beauftragt sie, ein Raumschiff aufzuspüren, an dessen Bord auch des Imperators Sohn Simon unterwegs war. Das vermisste Schiff hatte den Auftrag, den Oberschurken Graf Zarth Arn, den Erfinder einer das Imperium bedrohenden Superwaffe (der „Doom-Machine“), unschädlich zu machen.
Gemeinsam mit Thor und dem Roboter Elle beginnt die (zugegebenermassen anfangs örtlich nicht unbedingt nachvollziehbare) Suche. Feindliche Amazonen; eine riesige Roboterin; Thor, der sich als Verräter entpuppt; Neandertalerähnliche Höhlenwesen und mehr- der Hindernisse sind so einige, der Kämpfe viele (wobei vor allem Caroline Munro viel zu tun bekommt).
Doch schliesslich kommen Stella und Akton (Elle wird scheinbar in einem Kampf ausgeschaltet) mit Simon zusammen- und gemeinsam in die Fänge des Oberschurken...
Die wunderhübsche Caroline Munro (Spät-„Hammer“-Ära, "Der sechste Kontinent") ist nicht nur ein optischer Blickfang, sie weiss auch schauspielerisch zu überzeugen. Zu wissen, daß sie nur zwei Jahre später wieder in einem (völlig anders gearteten) Film mit dem „bösesten aller Bösewichte“ Joe Spinell (hier mit genialem Overacting am Start) zu sehen sein würde (im umstrittenen, weil sehr blutigen Splatterklassiker "Maniac“) ist zudem mehr als interessant. Marjoe Gortner („Erdbeben“) ist, wie immer in seinen recht wenigen Rollen, ein Gewinn (inklusive der grossartig-kitschigen, sterbende Dramaqueen-Einlage schon vor dem Finale). Ein junger Hasselhoff, hier Gortners "Lockenkopf-Frisurzwilling", noch Jahre bevor er mit einem Auto kommunizieren sollte -was ja auch eine Art Science Fiction ist- selbst der ist gut (und gelungen selbstironisch) in seiner Rolle anzusehen. Außer, daß er es ist, der (schnell absehbar) die Munro "abkriegt", das ist echt zuviel des Guten.
„Star Crash“ bringt gute Laune und Kurzweil ins Zuschauerleben, eine kleine, aber insgesamt feine Perle im Dschungel der zahlreichen Science Fiction-Epigonen (es muss nicht immer alles perfekt sein, Leute!). Und auch, wenn er sehr wohl ernst gemeint (gewesen) sein sollte, muss man ihn ja nicht unbedingt allzu ernst nehmen.
Der Film ist ein eineinhalb Stunden unterhaltsames und auch spannendes Science-Fiction-Gut-gegen-abgrundtief-Böse-Weltraum-Geballer-mit-vorhersehbarem-Happy End- eines, das nicht nur zu empfehlen ist, wenn man sowas mag und weiss, was auf einen zukommt. Da verzeiht man die ein und andere zu lange Einstellung, sich wiederholende Sets, peinlich geschminkte "Höhlenmenschen" (siehe kleines Foto) und auch die eher misslungenen Laser- und Explosionsszenen.
Fazit:
Auf der positiver-Trash-Skala irgendwo ganz weit oben angesiedelt. Punktet besonders mit den Darstellern und einer von John Barry gewohnt perfekt untermalenden Musik.
Schrecklich allerdings ist die deutsche Synchronisation, kaum eine Stimme "passt" (trotz der "grossen" Namen, denn auch solche kann man eben fehlbesetzen), und von Lippensynchronität hat man auch nicht viel gehalten. Hier empfiehlt sich die englische Tonspur.
Für Originalversionsgucker:
Für die amerikanische Kinoversion wurde ein Teil der Darsteller, obwohl sie in der ursprünglichen Version bereits englisch gesprochen hatten, durch andere Schauspieler nachsynchronisiert, bei den Hauptdarstellern ist dies Caroline Munro, die somit in der englischsprachigen Fassung nicht mit ihrer eigenen Stimme zu hören ist.
Darsteller:
Marjoe Gortner (als Akton) -Deutsch: Jürgen Clausen
Caroline Munro (als Stella Star; Stimme im Original: Candy Clark) -Deutsch: Heidi Fischer
Christopher Plummer (als Imperator) -Deutsch: Holger Hagen
Joe Spinell (als Graf Zarth Arn) -Deutsch: Herbert Weicker
David Hasselhoff (als Prinz Simon) -Deutsch: Ivar Combrinck
Robert Tessier (als Chief Thor) -Deutsch: Gernot Duda
Judd Hamilton (als Elle; Stimme im Original: Hamilton Camp) -Deutsch: Leo Bardischewski
Nadia Cassini (als Amazonenkönigin Corelia) -Deutsch: Dagmar Heller
Dirce Funari, Cindy Leadbetter als Amazonenkriegerinnen -Keine Sprechrollen
u.A.
Regie und Drehbuch: Luigi Cozzi (unter dem Namen Lewis Coates)
Drehbuch: Luigi Cozzi (unter dem Namen Lewis Coates), Nat Wachsberger
Zusätzliche Dialoge: R.A.Dillon
Dialogue Supervisor: Beatrice M.Thomas
Kamera: Paul Beeson, Roberto D’Ettorre
Musik: John Barry
Schnitt: Sergio Montanari
Produktionsdesign: Aurelio Crugnolla
Szenenbild: Maria-Teresa Barbasso, Lucas Gunn
Spezialeffekte: Armando Valcauda, Germano Natali
Visuelle Effekte: Ron Hays
Regieassistenz: Goffredo Unger
Produktion: Nat Wachsberger, Patrick Wachsberger
In
den USA wurde der Film von Roger Corman's Company New World Pictures
vertrieben, und niemand geringerer als Joe Dante zeichnete für den
Zusammenschnitt des dortigen Kinotrailers verantwortlich. Auch der
kommerzielle Erfolg des Streifens in den Staaten veranlasste Corman
wohl, kurz darauf seinen ganz eigenen Star-Wars-Epigonen
„Sador-Herrscher im Weltraum"
zu drehen.
Der
als DVD auch unter dem Titel "Star Crash 2" vermarktete
Film "Escape From Galaxy 3" aus dem Jahr 1981 hat keinerlei
Bezug zu diesem Film und wurde auch erst nach dem "kleinen"
Erfolg von "Star Crash" in der neueren DVD-Auswertung
umgetitelt.
Spoiler:
Zwar gelingt es den tapferen Kämpfern in die geheime Basis des Oberschurken einzudringen, doch scheint es, als ob der Böse (der auch noch den Imperator anlocken konnte) dennoch die Oberhand behalten kann. Doch nix da- dank Stella und dem „genesenen“ Elle wendet sich das Blatt. Todesmutig lenken die beiden ein Schiff in das des Zarn (welches dadurch zerstört wird) und entkommen (Stella natürlich im Raumanzug) in letzter Sekunde ins All. Simon liest sie auf- Happy Ende allerseits, siehe oben, plus berührende Rede von Christopher Plummer direkt an uns Zuschauer. Hach.
Zwar gelingt es den tapferen Kämpfern in die geheime Basis des Oberschurken einzudringen, doch scheint es, als ob der Böse (der auch noch den Imperator anlocken konnte) dennoch die Oberhand behalten kann. Doch nix da- dank Stella und dem „genesenen“ Elle wendet sich das Blatt. Todesmutig lenken die beiden ein Schiff in das des Zarn (welches dadurch zerstört wird) und entkommen (Stella natürlich im Raumanzug) in letzter Sekunde ins All. Simon liest sie auf- Happy Ende allerseits, siehe oben, plus berührende Rede von Christopher Plummer direkt an uns Zuschauer. Hach.