USA,
1981 – Originallänge: 95 min. – Kinofassung D: 91 min.*
– FSK 16
Originaltitel: The Funhouse
*
Die
Szenen,
die aus der deutschen Kinofassung herausgeschnitten waren, wurden
neueren (DVD/Blue Ray-)Veröffentlichungen im Originalton mit
deutschen Untertiteln wieder hinzugefügt; auch diese Fassung hat
heute eine FSK 16.
Drehzeit:
10.März-Mai 1980
Kinopremieren: USA- 13.März 1981; D- 26.Juni 1981
> Plakate und mehr (Aushang-) Fotos
Kinopremieren: USA- 13.März 1981; D- 26.Juni 1981
> Plakate und mehr (Aushang-) Fotos
Anfang
der achtziger Jahre des nun schon lange vergangenen Jahrhunderts gab es
einen wahren Boom von heftigeren Horrorfilmen (Splattern und
Slashern) und solchen, die sich so nannten, und sie schossen nur so
aus den Ateliers der Filmstudios. Alle wollten etwas vom Einspiel-Kuchen
abhaben, und der geneigte Zuschauer wurde mit (wenigen) oft fort- und
weiterfortgesetzten und später gern remakten Klassikern ebenso
verwöhnt wie von schludrig hergestellter Massenware- nach stets dem gleichen Muster- überhäuft und
genervt. Irgendwo dazwischen gab es aber die Filme, die in der Menge einfach nur
untergingen, übersehen wurden, schnell vergessen waren, aus
unterschiedlichen Gründen, oft aber weil es deren einfach zu viele
gab- und darunter manch Film, der genau das nicht verdient
hatte.
Eine besonders in Europa unbeachtete Perle ist dieser Film, und das sogar, obwohl niemand geringerer als Tobe „Chainsaw Massacre“ Hooper dafür verantwortlich zeichnete. Nun gut, das muss nicht viel heissen, hat er (oder, wenn man den Gerüchten glaubt, nicht doch Herr Spielberg?) doch schon im Jahr hiernach so eine uninspirierte Gurke wie den „Poltergeist“ verzapft und andererseits kurz vorher den grossartigen „Motel Hell“ abgelehnt- sicheres Händchen geht anders. Aber hier war er in Topform (auch, wenn sein darauffolgender Weg in den Mainstream in seiner Handschrift schon erkennbar ist, und der Film hier und da bereits ein wenig in diese Richtung „geschliffen" wurde). Er ieferte einen Höhepunkt einer Art von neuem Subgenre des Teenagerslashers, in dem der Horror unvermittelt dort zuschlägt, wo eigentlich Freude und Spass zu Hause sind, beziehungsweise sein sollten- hier auf einem Rummelplatz.
Eine besonders in Europa unbeachtete Perle ist dieser Film, und das sogar, obwohl niemand geringerer als Tobe „Chainsaw Massacre“ Hooper dafür verantwortlich zeichnete. Nun gut, das muss nicht viel heissen, hat er (oder, wenn man den Gerüchten glaubt, nicht doch Herr Spielberg?) doch schon im Jahr hiernach so eine uninspirierte Gurke wie den „Poltergeist“ verzapft und andererseits kurz vorher den grossartigen „Motel Hell“ abgelehnt- sicheres Händchen geht anders. Aber hier war er in Topform (auch, wenn sein darauffolgender Weg in den Mainstream in seiner Handschrift schon erkennbar ist, und der Film hier und da bereits ein wenig in diese Richtung „geschliffen" wurde). Er ieferte einen Höhepunkt einer Art von neuem Subgenre des Teenagerslashers, in dem der Horror unvermittelt dort zuschlägt, wo eigentlich Freude und Spass zu Hause sind, beziehungsweise sein sollten- hier auf einem Rummelplatz.
Danach
findet der Film sofort in seine ganz eigene Spur und Erzählweise
(mit erfreulich wenigen dämlichen Teenagerdialogen). Die noch
ruhigen ersten Minuten (der erste Mord geschieht gar erst zur
Filmhalbzeit) bauen langsam die Spannung auf, hier lernt man die
Hauptpersonen kennen (natürlich nur die „Guten“, die „Bösen“
sind erstmal nur unauffällig am Rande zu sehen), und schliesst sie
ins Herz (und weiss als Genrekenner doch genau, daß eben das ein
Fehler ist, denn umso weher wird tun, was ihnen unausweichlich
passieren wird). Dann aber beginnt der Horror, und man ist abrupt in
einem der atmosphärisch dichtesten Filme der Ära. Das Unheil ist
allgegenwärtig, das Böse schlägt zu, und man will keine Sekunde
mehr verpassen. Bis zur letzten Szene hält der Film den Zuschauer
gefangen, manchesmal will man eigentlich wegschaun, aber es gelingt
nicht. Man wird förmlich hineingezogen in dieses wirklich
grossartige Werk, dessen letzte halbe Stunde endgültig zum (auch
zeigefreudigen) Schocker par excellence ausartet.
Schnell
vergeht einem hier die Lust, irgendwann nocheinmal auf eine Kirmes zu
gehen, geschweige denn in eine Geisterbahn, und man will gar nicht
wissen, was sich dort alles schon früher einmal hinter den Kulissen
zugetragen haben könnte (Andeutungen darüber gibt es) oder in Zukunft noch zutragen kann. Es
bedarf hier nur dieser einen Haupt-Location, vor allem deren
Verwinkeltheit, der Unüberschaubarkeit, um immer wieder mit neuen,
unangenehmen Überraschungen aufzuwarten. Die uns allen angeborene
Angst vor dem Dunklen und Unbekannten befeuert noch die allseits
bedrohliche Grundstimmung des Films- haben wir alle nicht schon mal
solche oder ähnliche Alpträume gehabt? Das ist Gänsehaut pur, bis
über den Film hinaus. Und immer wieder auf die Spitze getrieben, zum
Beispiel, wenn „das Monster“, zunächst unter der Maske der
Kreatur des Frankenstein verborgen, sein wahres und noch viel
entsetzlicheres Gesicht zeigt (warum er so aussieht, wie er aussieht, wird nicht erklärt, man kann nun einmal nicht alles haben) ; oder wenn Amy (schon gefangen in der
Todesfalle) ihre Eltern, die ihren ausgebüxten Bruder auf dem
Rummelplatz einsammeln, zwar sehen, aber sie nicht auf sich
aufmerksam machen kann.
Die
jugendlichen (heute eher unbekannten) Hauptdarsteller agieren mehr
als solide und tatsächlich über dem Niveau vergleichbar angelegter
Charaktere in Filmen der Art, aber trotz ihrer auch zeitlich grossen
Präsenz sind es neben Sylvia Miles (als herrlich-runtergekommene Zicke mit Mut zur Hässlichkeit) die, die ihnen im Film nach dem Leben trachten, die
sich ganz nach vorne spielen: der diabolisch gute Kevin Conway
(gleich noch in zwei weiteren, wenn auch kleinen Rollen zu sehen) und
Wayne Doba, der es schafft, dem „Monster“ sogar in seiner
(furchteinflössend grossartigen, vom späteren siebenfachen
Oscar-Gewinner
Rick Baker entworfenen) Maske Facetten zu verleihen- ohne aber
Mitleid vom Zuschauer zu bekommen.
Positiv erwähnt sei hier noch der Soundtrack- die Mischung aus üblich-eingängiger und stimmungsvoller Rummelplatzbeschallung und dem orchestralen, zumeist düsteren Score von John Beal (unter anderem auch verantwortlich für den so ganz gegensätzlichen Spasssound in der kultischen Fernsehserie „Happy Days“) ist schlichtweg genial.
Fazit:
Ein leider untergegangenes, aber rundum faszinierendes Sahnestückchen aus der Horror-/Slasherfilminvasion der frühen Achtziger, mit wirklich origineller Handlung und gar nicht mal allzu vielen heftigen Schocksequenzen (auch nicht in der ungeschnittenen Fassung). Aber man schleunigst ansehen (oder auch wieder mal ansehen, es lohnt sich).
Darsteller:
Elizabeth Berridge (als Amy Harper) – Deutsch: Susanna Bonaséwicz
Cooper Huckabee (als Buzz) – Deutsch: Ulrich Matthes
Largo Woodruff (als Liz) – Deutsch: Ute Rohrbeck
Miles Chapin (als Richie) – Deutsch: Ronald Nitschke
Kevin Conway* (u.A. als Conrad) – Deutsch: Michael Chevalier
Ein leider untergegangenes, aber rundum faszinierendes Sahnestückchen aus der Horror-/Slasherfilminvasion der frühen Achtziger, mit wirklich origineller Handlung und gar nicht mal allzu vielen heftigen Schocksequenzen (auch nicht in der ungeschnittenen Fassung). Aber man schleunigst ansehen (oder auch wieder mal ansehen, es lohnt sich).
Elizabeth Berridge (als Amy Harper) – Deutsch: Susanna Bonaséwicz
Cooper Huckabee (als Buzz) – Deutsch: Ulrich Matthes
Largo Woodruff (als Liz) – Deutsch: Ute Rohrbeck
Miles Chapin (als Richie) – Deutsch: Ronald Nitschke
Kevin Conway* (u.A. als Conrad) – Deutsch: Michael Chevalier
Wayne
Doba (als das Monster, sein Sohn**)
– Deutsch: ?
Shawn Carson (als Joey, Amy's Bruder) – Deutsch: ?
Sylvia Miles (als Madame Zena, die Wahrsagerin) – Deutsch: Inken Sommer
Jeanne Austin (als Amy's Mutter) – Deutsch: Judy Winter
Jack McDermott (als Amy's Vater) – Deutsch: Gerd Holtenau
u.A.
Shawn Carson (als Joey, Amy's Bruder) – Deutsch: ?
Sylvia Miles (als Madame Zena, die Wahrsagerin) – Deutsch: Inken Sommer
Jeanne Austin (als Amy's Mutter) – Deutsch: Judy Winter
Jack McDermott (als Amy's Vater) – Deutsch: Gerd Holtenau
u.A.
*
Insgesamt in drei Rollen: Ansager für die Freak Show; Ansager für
die Strip Show; und als Conrad, der auch Ansager des Funhouse ist.
**
Sein Name wird im Film nicht erwähnt, ist laut des Promomaterials
aber „Gunther“.
Regie: Tobe Hooper
Drehbuch: Lawrence (hier: Larry) Block*
Musik: John Beal
Kamera: Andrew Laszlo
Schnitt: Jack Hofstra
Produktionsdesign: Morton Rabinowitz
Art Direction: José Duarte
Szenenbild: Tom Coll
Make Up: Marlana May
Make Up-Effekte: Rick Baker, Craig Reardon
Spezialeffekte: J.B. Jones
Regiassistenz: Norman Cohen
Associate Producer: Brad Neufeld
Executive Producers: Mace Neufeld, Mark L.Lester
Produktion: Derek Power, Steven Bernhardt
Regie: Tobe Hooper
Drehbuch: Lawrence (hier: Larry) Block*
Musik: John Beal
Kamera: Andrew Laszlo
Schnitt: Jack Hofstra
Produktionsdesign: Morton Rabinowitz
Art Direction: José Duarte
Szenenbild: Tom Coll
Make Up: Marlana May
Make Up-Effekte: Rick Baker, Craig Reardon
Spezialeffekte: J.B. Jones
Regiassistenz: Norman Cohen
Associate Producer: Brad Neufeld
Executive Producers: Mace Neufeld, Mark L.Lester
Produktion: Derek Power, Steven Bernhardt
*
Das
auf Grundlage von Larry Block’s Drehbuch von Dean Koontz verfasste,
eigentlich als Roman zum Film geplante, Buch “Geisterbahn”
(Originaltitel ebenfalls “The Funhouse”) verwendet letztlich nur
Motive aus dem Film, und erzählt grösstenteils eine andere
Geschichte.
In
dem Video zu Billy Idol’s Song „Dancing With Myself“ (kurz nach
dem Film entstanden) sind Originalaufbauten und -Requisiten aus dem
Film wiederverwendet und teils neu zusammengestellt worden- das Video
wurde ebenfalls von Tobe Hooper in Szene gesetzt.
Logikfehler:
Ein (eigentlich unverzeihlich-grober, aber wahrscheinlich auch absichtlicher) Filmfehler, der sich durch die gesamte Handlung zieht, soll hier nicht unterschlagen werden- obwohl es sich beim Funhouse um eine (im Film erkennbare und auch so erwähnte) mobile (auf- und abbaubare) Attraktion handelt, besitzt das Gebäude Kellerräume.
Ein (eigentlich unverzeihlich-grober, aber wahrscheinlich auch absichtlicher) Filmfehler, der sich durch die gesamte Handlung zieht, soll hier nicht unterschlagen werden- obwohl es sich beim Funhouse um eine (im Film erkennbare und auch so erwähnte) mobile (auf- und abbaubare) Attraktion handelt, besitzt das Gebäude Kellerräume.
Spoiler:
Amy als letzter Überlebenden der vier Freunde gelingt die Flucht in den Maschinenraum des Funhouse, wo es zur finalen Auseinandersetzung mit dem Monster kommt. Sie stösst ihn in ein Elektrokabel, doch er überlebt den Stromschlag, wird dann aber in den Zahnrädern der Maschine totgequetscht.
Als Amy das Funhouse verlassen kann, ist es bereits wieder hell und die ersten Arbeiten auf dem Rummelplatz beginnen schon, als wenn des Nachts nichts passiert wäre. Ihr sieht man an, daß sie den Schrecken niemals vergessen wird, und so ist dieses Ende nur wenig versöhnlich.
Amy als letzter Überlebenden der vier Freunde gelingt die Flucht in den Maschinenraum des Funhouse, wo es zur finalen Auseinandersetzung mit dem Monster kommt. Sie stösst ihn in ein Elektrokabel, doch er überlebt den Stromschlag, wird dann aber in den Zahnrädern der Maschine totgequetscht.
Als Amy das Funhouse verlassen kann, ist es bereits wieder hell und die ersten Arbeiten auf dem Rummelplatz beginnen schon, als wenn des Nachts nichts passiert wäre. Ihr sieht man an, daß sie den Schrecken niemals vergessen wird, und so ist dieses Ende nur wenig versöhnlich.
Bodycount:
- Madame Zena wird vom Monster erwürgt
- Richie wird vom Monster eine Schlinge um den Hals gelegt und daran hochgezogen; versehentlich (da er die Leiche im Dunkeln nicht als solche erkennt) schlägt Buzz dem (wahrscheinlich) bereits Toten später eine Axt in den Kopf
- Liz wird vom Monster erstochen
- Conrad wird von Buzz in ein Dekoschwert gestossen und stirbt an den Verletzungen
- Buzz wird vom Monster erstochen
- Das Monster wird von Amy getötet (siehe Spoiler)
- Madame Zena wird vom Monster erwürgt
- Richie wird vom Monster eine Schlinge um den Hals gelegt und daran hochgezogen; versehentlich (da er die Leiche im Dunkeln nicht als solche erkennt) schlägt Buzz dem (wahrscheinlich) bereits Toten später eine Axt in den Kopf
- Liz wird vom Monster erstochen
- Conrad wird von Buzz in ein Dekoschwert gestossen und stirbt an den Verletzungen
- Buzz wird vom Monster erstochen
- Das Monster wird von Amy getötet (siehe Spoiler)