Auch:
12:01 Uhr
USA, 1993 (Fernsehproduktion, Erstausstrahlung am 5.Juli
1993/Fox Network)
90 min. – FSK 12 – Originaltitel: 12:01
In
Deutschland als Kinoerstaufführung ab dem 16.Dezember 1993
Eines
Nachts erhält der bei einem Hightechkonzern beschäftigte Barry
Thomas um genau eine Minute nach Mitternacht einen Blitzschlag
(während, wie
bald klar wird,
zur gleichen Zeit der Wissenschaftler Dr.Moxley, der auch für
Barry's Firma arbeitet, eine Zeitschleife auslöst, als er mittels
einer Maschine eine neue, enorme Energiequelle schaffen will). Fortan
muss Barry, als einziger und darum wissend, ein und den selben Tag
immer wieder von vorne erleben (was
er im Film schnell kapiert),
und bekommt sowohl die Chance, das Experiment zu verhindern, als auch
seiner heimlichen Liebe und Kollegin Lisa (die als Mitarbeiterin von Moxley unmittelbar mit dem
Experiment zu tun hat) das Leben zu retten, denn sie fiel (fällt) an
diesem Tag einem Mordanschlag zum Opfer. Genug Zeit, sich einen Plan
auszudenken, und diesen erfolgreich in die Tat umzusetzen, hat er ja-
immer wieder aufs neue. Doch erhält er auch jeden Tag neue
Informationen, und Dinge sind dann doch anders, als vorher gedacht,
so daß das alles gar nicht so einfach ist- vor allem, weil er (und
auch das immer wieder) andere, und zwar die Richtigen, von den
Vorfällen überzeugen muss...
Wer
kennt ihn nicht, den uns jedes Jahr im Fernsehen spätestens um den
Jahreswechsel nervenden „…und täglich grüsst das Murmeltier“
mit dem so völlig überschätzten und unerträglich chargierendem
Bill Murray und der zwar entzückenden, aber dort auch nur
herumeiernden Andi McDowell?! Eine im Prinzip ziemlich originelle
Grundidee, verwurschtelt zu einem 08/15-Schnulzenkram… und die Idee
ist nicht einmal von den Machern. Der „Murmeltier“-Film
verschweigt nämlich den Bezug zu der Kurzgeschichte „12:01 PM“
von 1973, der, wenn auch umgemodelt und -gekitscht, mehr als nur
deutlich vorhanden ist. Originalautor Lupoff verklagte die Macher,
brach den Rechtsstreit jedoch ernüchtert ob der Macht der ihm
gegenüberstehenden Hollywoodmogule und der für ihn ausufernden
Kosten ab. Recht haben heisst halt noch lange nicht, auch Recht zu
bekommen.
Bei diesem Film hier jedoch ist er nun endlich genannt, einem Film, der nicht nur der Grundidee sondern dazu auch manchem Motiv der Geschichte folgt, und der tatsächlich bei weitem das „Murmeltier“ in den Schatten stellt, und das, obwohl er „nur“ eine Fernsehproduktion ist- und bei weitem unerfolgreicher war. Das Leben ist halt ungerecht.
Bei diesem Film hier jedoch ist er nun endlich genannt, einem Film, der nicht nur der Grundidee sondern dazu auch manchem Motiv der Geschichte folgt, und der tatsächlich bei weitem das „Murmeltier“ in den Schatten stellt, und das, obwohl er „nur“ eine Fernsehproduktion ist- und bei weitem unerfolgreicher war. Das Leben ist halt ungerecht.
Schon
1990 hatte Jonathan Heap (diesmal Mit-Schreiber und -Produzent) den
Stoff „offiziell“ als (grossartigen und empfehlenswerten)
25-minütigen Kurzfilm (unter dem Titel „12:01 PM“), mit Kurtwood
Smith („Die wilden Siebziger“) in der Hauptrolle weitaus düsterer und mit einem dramatischeren Ende verfilmt und dafür eine
Oscar-Nominierung für den „besten Kurzfilm“ erhalten. Für die
Langversion liess er nun Jack Sholder (Klassiker: „The
Hidden-Das unsagbar Böse“
von 1987) auf den Regiestuhl, der die Handlung zwar etwas
„entschärfte“, aber auch gelungen streckte. Der Film ist ein
leider zu Unrecht übersehener „Must-See“-Zeitschleifen-Knaller.
Es
macht Spass, dem zunächst etwas genügsamen Barry bei seiner
Entwicklung zuzusehen. Er schaltet früh, findet sich mit der
Situation ab, sucht nach allen Hintergründen und der Lösung. Nach
und nach erkennt er, was wichtig ist und was er ändern muss und wem
er trauen kann und wem nicht (und was er manchmal für sich behalten
muss, weil man ihm nicht glauben würde oder er sich womöglich
selbst verdächtig macht). Doch einfacher gesagt als getan. Nur Stück
für Stück (Tag um Tag) kann er die richtigen Helfer erkennen, gilt
da einer erst als Verräter, wird er dann doch zum Guten, und
umgekehrt, doch, Zack, ist schon wieder ein „Tag“ vorbei. Also
alles wieder von vorn. Doch Barry gibt nicht auf, lernt aus seinen
Fehlern, und versucht es jedes Mal wieder aufs Neue, um Schritt für
Schritt seinem Erfolg näher zu kommen, Rückschläge inklusive
(Einmal sind Lisa und er schon ein Paar, als, Zack...- was ein
Ärger). Keine Sorge, das klingt für den Zuschauer nur kompliziert,
ist es aber gar nicht, weil nachvollziehbar und auf den Punkt
dargestellt (Interessant übrigens: Viel wichtiges in der Handlung
passiert quasi getaktet zu jeder Viertelstunde Film). Unlogik wird
hier bei einer Sache letztlich zwar auch Thema, aber Schwamm
drüber*.
Dem vor allem aus den „Immer Ärger mit Bernie“-Filmen bekannten Jonathan Silverman gelingt mühelos die Wandlung seines Charakters, und er schafft es, den Film, dessen absoluter Dreh- und Angelpunkt er nun einmal ist, auch allein zu tragen. Er schafft Sympathien, er schafft, daß wir mitfiebern.
Dem vor allem aus den „Immer Ärger mit Bernie“-Filmen bekannten Jonathan Silverman gelingt mühelos die Wandlung seines Charakters, und er schafft es, den Film, dessen absoluter Dreh- und Angelpunkt er nun einmal ist, auch allein zu tragen. Er schafft Sympathien, er schafft, daß wir mitfiebern.
Helen Slater (in
den 1980er Jahren das erste Film-“Supergirl“) als seine
Angebetete, die er zunächst mehrfach sterben sehen muss, bleibt
blass, allerdings angesichts ihrer Rolle hat sie auch nicht viel Raum
und nicht viel Möglichkeiten, groß aufzuspielen. Sie wird eher
mitgerissen, und reagiert, sieht dabei jedoch immer gut aus, selbst
im Sterben.
Martin Landau (hier nur zwei Jahre vor seinem „Oscar“ für den Part des Bela Lugosi in Tim Burton's „Ed Wood“) macht seine (kleine) Rolle ausserordentlich überzeugend, so sehr, daß man (auch Barry) sehr spät erst erkennt, was er im Schilde führt.
Die Nebenrollen sind überzeugend besetzt und funktionieren als Sidekicks hervorragend (auch in ihren „Wiederholungen“).
Martin Landau (hier nur zwei Jahre vor seinem „Oscar“ für den Part des Bela Lugosi in Tim Burton's „Ed Wood“) macht seine (kleine) Rolle ausserordentlich überzeugend, so sehr, daß man (auch Barry) sehr spät erst erkennt, was er im Schilde führt.
Die Nebenrollen sind überzeugend besetzt und funktionieren als Sidekicks hervorragend (auch in ihren „Wiederholungen“).
Der Film
hat nicht unbedingt in allen Punkten Kinoniveau, ist schon sehr auf
die „kleine Leinwand“ zugeschnitten. So verwundert es schon, daß
man ihn hierzulande (leider mit mässigem Erfolg) tatsächlich
dennoch in die Lichtspielhäuser brachte (wohl wegen des Erfolgs des
„...Murmeltier“-Films, der im April 1993 in Deutschland in die
Kinos kam). Als kleine und feine Fernsehproduktion allerdings spielt
er seine Trümpfe aus und kann sich mehr als nur sehen lassen. Die
Kamera zeigt zumeist ruhige Bilder, der Schnitt ist fast gemächlich,
die (kaum nötigen; "Die Maschine" siehe links) Effekte ordentlich- alles in allem ist das im
besten Sinne professionell gemacht. Die Musik allerdings ist ein
unaufregendes nebenbei-08/15-TV-Gedudel und das Ende (die letzte Szene) kitschig.
Fazit:
Langsam und tiefgründig mit einem guten Schuss Humor, der auch mal schwärzelt. Kein Science-Fiction-Effektespektakel, aber ein Geheimtip für einen kurzweiligen und spannenden Abend vor der Glotze.
Langsam und tiefgründig mit einem guten Schuss Humor, der auch mal schwärzelt. Kein Science-Fiction-Effektespektakel, aber ein Geheimtip für einen kurzweiligen und spannenden Abend vor der Glotze.
Darsteller:
Jonathan Silverman (als Barry Thomas) – Deutsch: Michael Nowka
Helen Slater (als Lisa Fredericks) – Deutsch: Claudia Lehmann
Martin Landau (als Dr.Thadeus Moxley) – Deutsch: Friedrich W.Bauschulte
Nicolas Surovy (als Robert Denk, Moxley's Assistent) – Deutsch: Helmut Gauß
Robin Bartlett (als Anne Jackson, Chefin von Barry) – Deutsch: Heike Schroetter
Jeremy Piven (als Howard Richter, Kollege von Barry) – Deutsch: Michael Walke
Glenn Morshower (als Polizeidetective Cryers) – Deutsch: Stefan Fredrich
Mark Christopher Lawrence (als Jack Spays, Kollege von Barry) – Deutsch: Frank-Otto Schenk
Jonathan Silverman (als Barry Thomas) – Deutsch: Michael Nowka
Helen Slater (als Lisa Fredericks) – Deutsch: Claudia Lehmann
Martin Landau (als Dr.Thadeus Moxley) – Deutsch: Friedrich W.Bauschulte
Nicolas Surovy (als Robert Denk, Moxley's Assistent) – Deutsch: Helmut Gauß
Robin Bartlett (als Anne Jackson, Chefin von Barry) – Deutsch: Heike Schroetter
Jeremy Piven (als Howard Richter, Kollege von Barry) – Deutsch: Michael Walke
Glenn Morshower (als Polizeidetective Cryers) – Deutsch: Stefan Fredrich
Mark Christopher Lawrence (als Jack Spays, Kollege von Barry) – Deutsch: Frank-Otto Schenk
Paxton
Whitehead (als Dr.Tiberius Scott) – Deutsch: Eric Vaessen
Danny Trejo (als Häftling) – Deutsch: ?
Frank Collison (als Weisser Killer) – Deutsch: ?
Eric Mansker (als Schwarzer Killer) – Deutsch: ?
u.A.
Danny Trejo (als Häftling) – Deutsch: ?
Frank Collison (als Weisser Killer) – Deutsch: ?
Eric Mansker (als Schwarzer Killer) – Deutsch: ?
u.A.
Stab:
Regie: Jack Sholder
Drehbuch: Philip Morton
TV-Story: Jonathan Heap
Nach der Kurzgeschichte „12:01 PM“ von Richard Lupoff (1973)
Kamera: Anghel Decca
Musik: Peter Melnick
Schnitt: Michael N.Knue
Produktionsdesign: Michael Novotny
Art Direction: Kristian D.Bast
Szenenbild: Anthony Stabley
Make Up: Dalia Saydah-Dokter, Anne P.Turk
Spezialeffekte: G.Bruno Stempel, David Domeyer
Kostüme: Cynthia Bergstrom
Regieassistenz: Jeffrey Wetzel
Produktion: Jonathan Heap, Robert John Degus, Cindy Hornickel
Regie: Jack Sholder
Drehbuch: Philip Morton
TV-Story: Jonathan Heap
Nach der Kurzgeschichte „12:01 PM“ von Richard Lupoff (1973)
Kamera: Anghel Decca
Musik: Peter Melnick
Schnitt: Michael N.Knue
Produktionsdesign: Michael Novotny
Art Direction: Kristian D.Bast
Szenenbild: Anthony Stabley
Make Up: Dalia Saydah-Dokter, Anne P.Turk
Spezialeffekte: G.Bruno Stempel, David Domeyer
Kostüme: Cynthia Bergstrom
Regieassistenz: Jeffrey Wetzel
Produktion: Jonathan Heap, Robert John Degus, Cindy Hornickel
Schliesslich
kann nach einigen „Wiederholungstagen“ Barry als erstes Denk (der
mitnichten, wie es vorher scheint, der Böse ist, sondern zur Polizei
gehört) mit seinem Wissen der vorherigen (und kommenden)
Geschehnisse überzeugen, dann auch (wieder mal) Lisa. Doch Moxley
(der echte Böse in diesem Fall, da er um die Gefahren des
Experiments weiß und es trotzdem durchführen will) erfährt von
ihrem Plan, und kann das Experiment dennoch auslösen. Lisa und Barry
gelingt es, ihn in den Strahl der Maschine zu stossen, Moxley
„explodiert“ darin und die Maschine stoppt rechtzeitig. Daß die
Polizei, die noch glaubt, die
beiden
hätten Verbotenes getan, die beiden verhaftet, interessiert sie
nicht weiter- sie küssen sich und die Szene wird ausgeblendet.
Ende.
Bodycount:
Die
einzigen „tatsächlichen, bleibenden“ Opfer (da am letzten
„Wiederholungstag“ getötet) sind Moxley (siehe
Spoiler)
und Denk (der im Auftrag Moxley's von einem der beiden Killer
erschossen wird- welcher dies tut, wird im Film nicht gezeigt, auch
die Tat nicht, man hört nur den Schuss und erfährt später den Mord
aus einer Fernsehsendung).
An verschiedenen „Wiederholungstagen" sterben Lisa (mehrfach durch die Killer und einmal von Moxley erschossen), Barry (von Moxley erschossen), Howard (vom Schwarzen Killer erschossen) und Denk (einmal von Moxley erschossen, einmal von den Killern- letzteres siehe oben)
An verschiedenen „Wiederholungstagen" sterben Lisa (mehrfach durch die Killer und einmal von Moxley erschossen), Barry (von Moxley erschossen), Howard (vom Schwarzen Killer erschossen) und Denk (einmal von Moxley erschossen, einmal von den Killern- letzteres siehe oben)
*
Logikfehler: